Experteninterview mit Martin Romberg, Experte für Studenten Krankenversicherungen
Im Interview
Herr Romberg beschäftigt sich seit 2005 mit Studenten Krankenversicherungen und gilt als anerkannter Experte auf diesem Gebiet. Als Absolvent der Uni Mannheim kennt er die Probleme der Studenten sehr gut. Jeder Interessent erhält in der Beratung einen kompletten Marktvergleich aller Studententarife.Sehr geehrter Herr Romberg, Ihr Unternehmen Camplux berät seit 2001 Studierende und Akademiker rund um das Thema Versicherung. Welche Versicherungen benötigen Studenten?
Die Krankenversicherung ist Pflicht für jeden Studenten. Bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres können sich Studenten in der Regel über die Familienversicherung krankenversichern. Danach sind sie selbst für ihren Versicherungsschutz verantwortlich.
Zahlreiche private und staatliche Krankenversicherungen bieten Studenten Krankenversicherungen zu besonderen Studententarifen an. Eine andere wichtige Versicherung, die für jeden Studenten Pflicht sein sollte, ist die Private Haftpflichtversicherung, diese erstattet dann, wenn der Student fahrlässig Schäden an Personen oder Sachen verursacht.
Gibt es darüber hinaus weitere Versicherungen, die Studenten zwar nicht zwingend benötigen, deren Abschluss während des Studiums aber sinnvoll ist?
Die Verbraucherschutzzentralen raten Studenten dazu, schon während des Studiums eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, da Studenten sehr niedrige Beiträge von unter 20 € zahlen. Hier lässt sich das finanzielle Risiko des Verdienstausfalles aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalles frühzeitig absichern. Sinnvoll ist sicher auch der Beginn einer Altersvorsorge mit sehr niedrigen Beiträgen (circa 25 €), um den Zinseszinseffekt zu nutzen.
Welche Kosten muss ich während meines Studiums für meinen Versicherungsschutz einkalkulieren?
Können Studenten sich nicht mehr über die Familienversicherung krankenversichern, fallen für die Krankenversicherung monatlich ungefähr 80 € an. Ab dem 30. Lebensjahr steigt der Beitrag zur Krankenversicherung dann allerdings auf circa 155 € im Monat. Hinzu kommen circa 50 € im Jahr für die Haftpflichtversicherung. Optional wäre eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit circa 20 € im Monat.
Auf dem Versicherungsmarkt tummeln sich zahlreiche Anbieter. Wie finden speziell Studenten die beste Versicherung für ihre individuellen Bedürfnisse?
Mittlerweile gibt es zu allen Versicherungssparten Beitragsauskünfte in unterschiedlichen Vergleichsportalen. Die notwendige Beratung fehlt dann in den meisten Fällen, sodass sich Studenten entweder an Fachberater oder an die Verbraucherzentrale der Länder wenden sollten. Die Verbraucherschutzzentralen raten Studenten zudem zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung, die schon zu einem Beitrag von unter 20 € zu haben ist.
Viele Studenten jobben neben dem Studium. Kann sich eine solche Nebentätigkeit auf den benötigten Versicherungsschutz auswirken?
Ja, dies hängt von der Höhe des Einkommens und der Dauer der Tätigkeit ab. So muss sich ein bisher kostenlos familienversicherter Student bei einem Einkommen oberhalb von 400 € selbst versichern und bezahlt circa 78 € im Monat in die gesetzliche Krankenkasse. Bei Arbeitszeiten von über 20 Stunden in der Woche fallen zusätzlich noch Rentenversicherungsbeiträge an. Das Thema ist allerdings sehr komplex, sodass ein Gespräch mit einem Fachberater hierzu sinnvoll ist.
Erfordert ein längerer Auslandsaufenthalt während des Studiums, zum Beispiel in Form eines Auslandssemesters, zusätzliche oder andere Versicherungen?
Ja, dies ist sehr wichtig. In einigen Ländern herrscht Versicherungspflicht für ausländische Studierende, sodass der Versicherungsschutz über die inländische Krankenversicherung zur Verfügung gestellt wird. Andernfalls kann in Nicht-EU-Staaten über die Private Krankenversicherung eine Zusatzversicherung tageweise und auch monatsweise abgeschlossen werden.
Mit dem Ende des Studiums ändert sich auch der Versicherungsschutz. Was müssen Studenten beim Übergang vom Studium ins Berufsleben beachten?
Die Haftpflichtversicherung läuft bei vielen Studenten noch über die Eltern und sollte dann dringend auf den Arbeitnehmerstatus geändert werden. Dies wird leider viel zu häufig vergessen.
Zusätzlich muss natürlich die Krankenversicherung geändert werden, insbesondere dann, wenn der Student im Studium privat versichert war. Auch das Thema Altersvorsorge sollte nach dem Studium unbedingt angegangen werden. Wir empfehlen hier, zunächst einmal das erste halbe Jahr abzuwarten, um die Probezeit und die Entwicklung des Nettoeinkommens und der Kostensituation abzuwarten. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist nach dem Studium zu Beginn des Berufslebens allerdings durchaus sinnvoll und sollte mit niedrigen Beiträgen gestartet werden.
Wie danken Ihnen herzlich für das Gespräch.